Einladung Inforveranstaltung #034

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion mit Expert*innen: „Welchen Beitrag können Schulen gegen den Klimawandel leisten?“

Nach dem gescheiterten Klimagipfel im Dezember 2019 in Madrid fragt sich so mancher: Lohnt sich meine Bemühung das Klima zu retten denn überhaupt noch, wenn die Politik nichts macht? Die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, Laurenz Faber von Fridays For Future, Angela Köppl Klimaexpertin des Wifo (Wirtschaftsforschunginstitut) sowie Gerald Bischof, Bezirksvorsteher von Wien Liesing erzählen Mitte Dezember bei einer Podiumsdiskussion am Gymnasium Draschestraße, was von jedem einzelnen aber auch den Schulen jetzt getan werden kann und muss.

Österreich hat einen Temperaturanstieg von 2,3 Grad seit der vorindustriellen Zeit verzeichnet, er liegt somit deutlich über dem weltweiten Anstieg. Wird nichts unternommen, kommt es bis Ende des Jahrhunderts zu einem weltweiten Temperaturanstieg von bis zu 5,7 Grad. „Diese Klimaveränderungen werden schlussendlich zu Wirtschaftskrisen, globalen sowie politischen Krisen und zu dem führen, was wir Klimaflüchtlinge nennen. Also Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weil ihnen das Klima nicht mehr ermöglicht dort zu leben“, erklärt die bekannte österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb.

„Welchen Beitrag kann Schule gegen den Klimawandel leisten“ – eine Veranstaltung, die von Schülerinnen des Klimaklubs der Draschestraße selbst organisiert wurde. „Wir sehen die Auswirkungen des Klimawandels schon länger in Form von Dürren und vielen Unwettern. Es ist klar, dass wir an einem gewissen Punkt den Klimawandel nicht mehr stoppen können, darum müssen wir jetzt anfangen“, sagt die 16-jährige Maike, eine der Organisatorinnen dieses Abends und Teil des Klimaklubs am Gymnasium Draschestraße. Einige wenige Klimaklubs gibt es österreichweit schon – viele mehr sollen es in Zukunft auf Wunsch der Jugendlichen, aber auch LehrerInnen werden.

Dass man früh anfangen muss, findet auch der 18-jährige Laurenz von Fridays for Future: „Es wird in der heutigen Zeit so viel Greenwashing begangen, da ist es einfach wichtig auch in der Schule schon darüber zu informieren.“

Die Zahlen zeigen: Es muss etwas geschehen, denn Österreich ist eines jener fünf Ländern in der EU, dessen Emissionen gegenüber 1990 gestiegen und nicht gesunken sind.

„In den USA wird vom Präsidenten Trumps lautstark gesagt, dass er sich nicht an das Pariser Klimaabkommen halten will. Wir sagen es nicht, aber wir tun ungefähr gleich viel wie er – nämlich nichts oder fast nichts. Trotzdem gibt es einen kleinen Unterschied. Es passiert in Österreich derzeit etwas auf der individuellen Ebenen. Wäre das nicht der Fall, dann würden unsere Emissionen weit steigen, denn was auf Bundesebene an Vorgaben gemacht wird, reicht lange nicht aus, um mit unseren Emissionen nur konstant zu bleiben“, erläutert Helga Kromp-Kolb an diesem Abend.

Die Mitglieder des Klimaklubs organisierten u.a. eine Kleidertauschparty Anfang Jänner 2020, um sich gegen den steigenden Konsum und die schwindenden Ressourcen auszusprechen. Eine wirksame Maßnahme, wie Helga Kromp-Kolb findet: „Wir sind heutzutage stark getrieben von einem Wirtschaftssystem, das wachsen muss, um stabil zu sein. Das heißt, es muss auch dafür sorgen, dass wir immer Neues kaufen. Dagegen kann man sich aber natürlich widersetzen, um dieses System nicht aufrecht zu erhalten, das gleichzeitig die Lebensgrundlagen zerstört.“ Und genau dazu haben sich die SchülerInnen der Draschestraße, wie auch viele andere österreichische Jugendliche entschieden – sich zu widersetzten – mit schulischen Projekten wie der Podiumsdiskussion, aber auch mit immer wiederkehrenden Streiks an Freitagen, bekannt als Fridays for Future. Denn für die junge Generation ist klar: Business as usual geht jetzt nicht mehr!

Autorin: Maike

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